Norbert Marten

»Augen-Blicke«

11. November 2004 - 21. Dezember 2004 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstler

Norbert Marten spannt in seinem künstlerischen Schaffen den Bogen von Druckgrafik und Malerei über Kleinplastiken zu Skulpturen im öffentlichen Raum. Seit einigen Jahren befasst er sich auch mit der Gestaltung von Kirchenfenstern. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht die menschliche Figur. In den Bronzeplastiken zeigt er sie abstrahierend durchgeformt mit betont grob strukturierter Oberfläche. Er setzt sie in offene Situationen, nimmt ihnen das Eindeutige, auch mit der Darstellung von Bewegungsfolgen. Mal lässt er sie etwa über schmalen Grad wandern, mal bringt er Mann und Frau als gegenüber in fragiles Gleichgewicht. Das Thema "Ikaraus" wird in die Folge von Lebensmodellen zerlegt - versinnlicht an einem Käfig, in dem der Kletterer nach oben seine Grenzen kennenlernt.

Mit der Kombination von Malerei und Plastik schafft Marten eine eigene Form von Bewegung und Offenheit als künstlerische Ausdrucksform. Seine plastischen Arbeiten definiert er nicht nur im freien Verhältnis zum jeweiligen Raum, sondern verlangt ihnen auch die direkte Auseinandersetzung mit gemalten Bildräumen ab. In die gemalten Leinwände sind dann Bronze-Podeste montiert, auf denen die Kleinskulpturen platziert werden können. Das Bild wächst damit über den Bildraum in den realen Raum hinaus, die Figuren umgekehrt bringen sich als reale Objekte in den virtuellen Kosmos ein, in dem oft weiteren figürlichen Elementen auftauchen. Bildhintergrund und -vordergrund geraten in ein neues Spannungsverhältnis. Norbert Marten, der 15 Jahre lang sein Atelier in Oldenburg hatte, lebt und arbeitet jetzt in Westerstede.