Martina van de Gey

»Reichweiten«

27. April 2006 - 8. Juni 2006 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstlerin

Martina van de Gey lebt und arbeitet seit sieben jahren in Oldenburg. Sie hat eine künstlerische Handschrift entwickelt, die sich in mehreren Wahrnehmungsphasen erschließt. Ihre Bilder haben nicht reine Malerei als Selbstzweck, und es geht in ihnen ebenso wenig um bloße Figuration. Sie eröffnen tiefgeschichtete Räumen von unbestimmter Weite, in denen sich einzelne Details in Strukturen oder assoziationsgeladene Formen abgrenzen. Sie machen Übergänge und Brückenschläge sichtbar - von der Abstraktion zur Figuration, von Makrokosmos zum Mikrokosmos, von Strukturen zur Linie.

Viele der abstrakten Arbeiten vermitteln eine spontane Arbeitsweise, ablesbar an den schnellen malerischen Gesten, Verwischungen oder an dynamischen Wirbeln, die hier und da wie Kraftzentren mit groben Spachtelspuren gelegt sind.

Aktuell widmet sich die Künstlerin dem Thema Afrika, das sie fasziniert, künstlerisch animiert und zu kritischen Fragen treibt. Aus privaten Kontakten nach Tansania hat sie einen Einblick in das afrikanische Alltagsleben, vom Wohnen bis zur "Küche der Armen", und bezieht daraus emphatischeAnstöße für ihre Arbeit und für selbstreflexive Fragen zu unserer eigenen Kultur. Die in den letzten Monaten entstandene Serie ist überwiegend in einer reduzierten Farbskala von warmen Gelb-Ocker-Tönen oder gedämpften Weiß-Grau und Schwarz angelegt. Ein Komplex dreht sich dabei um Gefäße -Vasen, Schalen, Becher. Sie sind hier in groben schwarzen Umrisslinien von einen Hintergrund gesetzt, der mit Pigmenten derb strukturiert ist, dort wie Zeichen ohne Zeit und Raum vor eine monochrome Fläche gesetzt. Die Motive sind in ihrer archaischen Anmutung weniger pittoresk als vielmehr Symbole, die das Gemeinsame im Anderssein der Kultur sichtbar machen. Martina van de Gey nutzt die Chance, als Künstlerin etwas mitzuteilen.


Download: vandegey.pdf
www.martinavandegey.de

Vita

  • 1970-89 Studium der freien Kunst in Köln, Meisterschülerin bei Prof. Karl Marx
  • 1993 Arbeitsstipendium der Stadt La Ciotat, Südfrankreich
  • 1994 Föderpreis für Malerei der Gemeinde Odenthal
  • 1998 Umzug nach Oldenburg, Eröffnung von Atelier und eigener Malschule