Mario Müller

»Lichtfang«

3. Juni 2010 - 16. Juli 2010 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstler

Mario Müller braucht für seine Malerei nicht die glatte Fläche einer Leinwand. Er baut sich Bildkörper aus Holzplatten und Gipsschichten. Auf ihnen kann er Farbe magisch zum Leuchten bringen. Und er kann den Grund abtragen, zerfurchen, mit Überlagerungen ergänzen, Farbpigmente eintragen. Sanft modelliert bis grob reliefiert sind die Bildoberflächen. Mit ihrem Licht- und Schattenwechsel sind sie Teil des ästhetischen Gesamtkonzepts.
Abstraktion und Illusion, Struktur und Fläche, Tiefenwirkung und Räumlichkeit – Müllers Arbeiten sind Recherchen zu den Wirkungsmöglichkeiten von Malerei. Flächige Farbmodulationen, scharfe Horizontlinien, perspektivisch auf Fluchtpunkte zulaufende Strukturen und raffinierte Lichtführung provozieren die Illusion magischer Landschafts- und Erinnerungsräume. Der Betrachter meint über weite Äcker zu blicken, einen feuerrot glühenden Horizont zu erkennen oder einen erhellten Waldsaum. Immer findet er in den expressiven Kompositionen genügend Raum für seine Projektionen. Nicht anders spielen auch die Skulpturen des Künstlers mit ihren aufgebrochenen Oberflächen und der gedämpfter Farbigkeit dem Betrachter reichlich Deutungsmöglichkeiten zu. Aus grobem Sackleinen geformte fragile Figurinen, mumienartig umwickelt, präsentieren sich wie Zeugen aus archaischer Zeit.

Der Künstler, geboren in Leer, lebte und arbeitete nach dem Kunststudium in Bremen. Vor einem Jahr ist er nach Oldenburg gezogen. Im „Kunstfoyer am Langenweg“ stellt er sich jetzt erstmals in der Region mit seinen Werken vor. Dabei empfiehlt er sich nicht zuletzt auch als souveräner Porträtist, der die stilistische Bandbreite von photographischer Genauigkeit bis zur reduzierten Verallgemeinerung beherrscht. Fast überflüssig zu erwähnen, dass der Materialästhet Müller auch bei diesem auf Monochromie und Transparenz setzenden Konzept die Papiere eigens präpariert und mit speziellen Lacken arbeitet. Motiv und Bildraum, sollen so besser miteinander verschmelzen.

R-M

Vita

  • 1972 geboren 26. September in Leer
  • 1997 - 02 Studium an der Freien Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen Malerei bei Prof. Jürgen Waller und David Bade
  • 1994 - 97 Studium der Freien Kunst an der Fachhochschule Ottersberg Malerei bei Prof. Hermanus Westendorp
  • 2002 Diplom für Freie Kunst
  • 2002 - 06 Universität Bremen Philosophie und Kunstgeschichte
  • seit 2002 freischaffender Künstler
  • seit 2008 Dozent für Malerei und Zeichnen im Künstlerhaus Spiekeroog

Lebt und arbeitet in Oldenburg 


Auszeichnungen

  • 2009 2. Preis Löwenhof-Förderpreis, Frankfurt am Main
    1. Preis Künstlerförderung Ottersberg
  • 2008 Nominiert für den Stifterkreis des Kunstpreises der Böttcherstrasse Bremen
  • 2007 1. Preis Künstlerförderung Ottersberg