Marco Goldenstein

»Schnittmuster«

26. Mai 2005 - 7. Juli 2005 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstler

Marco Goldenstein schafft Bildwelten die alles andere als gemütlich sind. Menschen mit verklebten Augen, Bilderpuzzle, mit der Deutschen Gemütlichkeit abrechnen, düstere Filmzitate mit Colt und bösen Buben. So etwas hängt sich nicht jeder gern übers Sofa. Mit harmonischen Gegenwelten und Dekoren will sich der Künstler auch gar nicht empfehlen, der eine Lehre als Lackierer und Maler machte und parallel als Autodidakt zu malen begann. Seit Jahren selbständig künstlerich tätig, schafft er seinen Arbeiten Kommentare zur Zeit, mischt sich bildnerisch ein - plakativ, ironisch, bissig, subversiv, traurig, je nachdem. Eilig wirken viele der Arbeiten, als nähmen sie im Entstehungsprozess schon Bezug auf den Rhythmus der Zeit, wenn er auf Suche nach den Anspielungen geht, die sich in den Bildern finden - vom Filmsujet bis zu Popart-Stilzitaten. Oder wenn er grübeln möchte, warum sich Goldenstein etwa als Modell in einem Schnittmusterbogen hüllt: Welche Schablonen und Muster umgeben uns eigentlich?

Marco Goldenstein legt sich für seine überbodenden Bildideen auf keine Genre fest. Er gestaltet grazile, auch poetische Federzeichnungen mit Tusche oder Lack, schafft mächtige Objektbilder, fotografiert und collagiert. Er schafft poetische kleine Objekte, indem er alte Buchdeckel als Bildträger nutzt und so auf andere Denkhorizonte Bezug nimmt. Als ganz persönliches Projekt malt er seit einiger Zeit eine Porträtserie Großer Zeitgenossen aus Kultur- und Geistesgeschichte, die ihm selbst biographisch wichtig sind, von Beuys und Warhol über Satre bis zu Harald Schmidt.