Edeltraut Rath

»Gemustert«

26. August 2004 - 8. Oktober 2004 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstlerin

Edeltraut Rath beschäftigt sich als Malerin mit Ornamenten und geometrischen Formen. Obwohl sie damit auf Abstand zu Symbolik und Illusion geht, hat ihre Arbeit nichts mit nüchtern mathematischen Kalkül zu tun. Die Muster, die sie gestaltet, gehören zum Formenvorrat der Menschheitsgeschichte. Sie finden sich in allen Epochen und Kulturen und werden kulturübergreifend verstanden. Sie aktuell zu gestalten und in ein künstlerisches Programm aufzunehmen, versteht die Künstlerin als ihr Angebot an die Menschen heute, die Rhyhtmen und Ordnungen wiederzufinden, die ihnen abhanden gekommen sind. So wie einst Feste, Feiern, Rituale ihre Bedeutung auch in der Wiederholung und im Bezug zur kosmischen Ordnung hatten, so gibt die Künstlerin in ihren Bilderfindungen den geometrischen Strukturen und Variationen ein Eigenleben, eine Feierlichkeit und einen intuitiven Kontext, der durch die intensive Farbigkeit verstärkt wird.

Punkte und Kreise, Streifen und Flechtwerk, Quadrate und Rauten, vegetabil verschlungene und geometrisch gereihte Muster entstehen auf Leinwand und Papiergründen, durchdekliniert zu leuchtenden Farbvariationen und Serien. Rath kombiniert Bilder in Gruppen, so dass sie wie Mosaike wirken, gibt kompakten Bildträgern selbst geometrische Formen, so dass sie Körper gewordene "Musterstücke" sind. Am liebsten lässt sie riesige Wandflächen oder ganze Räume zuwachsen mit ihren leuchtenden Zeichensystemen. Der Neuen Geometrie als Stilrichtung der 80er Jahre könnte man die Malerei der Künstlerin zuordnen. Von der figurativen Malerei hat sie sich abgewendet, um sich mehr Raum für Intuition zu schaffen. Die kulturübergreifende und völkerverbindene Kraft der Ornamente hat sie in gemeinsamen Projekten mit namibischen und südafrikanischen Künstlern demonstriert.