Bärbel Hische

»Momente der Fremdheit«

25. Januar 2007 - 9. März 2007 / MO. BIS FR. 8 - 17 UHR

Künstlerin

Bärbel Hische spannt mit ihrer Malerei Fallstricke gegen Voreilige. Auf Ihren Bildern finden sich eingängige Zeichnungen, Umrisslinien figürlicher Elemente -Tiere, Vögel, Gefäße, Menschen. Aber wer meint, sich einen schnellen Reim darauf machen zu können, merkt schnell, dass es sich auf unsicherem Terrain bewegt. Die Spuren des Bekannten führen ins Rätzelhafte, Mythologische, Fremde und schon sind andere Wirklichkeiten von Belang. Denn die Figuren und Gegenstände, die als Hauptmotiv erkennbar sind, schweben losgelöst im freien Raum. Sie spielen auf kollektive und private Erinnerung an, benennnen hintergründig Symbole und Redensarten und führen in Zwischenwelten, in denen Gewissheiten gelten, die dem nationalem Zugang verschlossen bleiben.

Die Maltechnik spielt für diese künstlerischen Absichten eine beträchtliche Rolle. Bärbel Hische legt in den Bildern viele Farbaufträge übereinander und arbeitet sich dann in archäologischer Manier zu den unteren Schichten zurück. Wie bei den Fresken scheinen durch die Bildoberfläche tieferliegende Details und Strukturen durch und erweitern den Deutungshorizont. Die Farbmaterialien mischt sich die Künstlerin selbst an - aus Grundlagen wie Erdpigmenten, Asche, Eitempera und Leimfarbe etwa. Das Gestalten des Bildkörpers ist eine Art Ausforschen der Materialien, aber auch ein Fixieren von Zeit und Vergänglichkeit.

Bärbel Hische bestimmt mit ihrer künstlerischen Arbeit seit langen Jahren die Kunstszene Oldenburgs und der Region und arbeitet in ihren Projekten auch weit nach darüber hinaus. Sie überzeugt mit der enormen Bandbreite und Intensität ihres künstlerischen Schaffens, mit dem sie neben der Malerei dem plastischen Schaffen einen breiten Raum gibt. Mit Installationen im öffentlichen Raum greift sie immer wieder in Sehgewohnheiten ein und gibt Anstöße, Gewissheiten zu hinterfragen. Ihre künstlerische Arbeit macht Mut zu einem Bild von der Welt, das nicht vorgefertigt ist.


Vita

  • 1982-87 Studium an der HfK, Hochschule für Künste, Bremen
  • 1986-93 Ateliergemeinschaft - Hochwasser postrational, Bremen
  • 1988 Diplom, freischaffend
  • 1993 Atelier in Cloppenburg
  • 2004 Artist in Residience, KHG Berlin
  • 2006 Atlelier in Berlin