Ria Patricia Röder

»NIGHT EDITOR«

18. Feb. 2016 - 8. April 2016 / Mo. bis Fr. 8 - 17 Uhr

Künstlerin

In nächtlichen Szenerien leuchten einzelne Elemente aus dem tiefschwarzen Dunkel. In dem Diptychon „Inzersdorf“ ist ein mysteriöser Bauplatz mit einem einsamen Arbeiter zu sehen, in dem Gegenstück leuchtet das Blitzlicht direkt in die Kamera. Nicht nur die filmische Methode des Schuss-Gegenschuss-Prinzips erinnert an großes Kino, auch die Szenerien wirken wie aus einem neueren Film von David Lynch – mysteriös und mehrdeutig. Eine Erzählung wird uns suggeriert, aber die Handlung bleibt unklar. Patricia Röder hat sich dem Experiment im Medium der Fotografie verschrieben. Immer wieder probiert die in Verden geborene Künstlerin grundsätzliche Möglichkeiten der Fotografie aus, thematisiert den für die Fotografie so entscheidenden Faktor des Lichts oder experimentiert in der Dunkelkammer mit der Technik des Fotogramms, bei der – ohne eine Kamera zu verwenden – Objekte direkt auf das Fotopapier gelegt und belichtet werden. Die Qualität der Fotografie, ein Abbild von Wirklichkeit zu speichern, ist herausragend. Darin liegt der Grund, dass wir vor allem über das Fotografierte sprechen und selten über das Medium. Doch für die Künstler unserer Zeit ist es zum zentralen Aspekt des Schaffens geworden, die Bedingungen und Möglichkeiten der Kunst zu verhandeln, und damit auch der Medien, derer sie sich bedienen. Dieser Diskurs um die eigenen Grundlagen gipfelt in der Frage, was Kunst überhaupt sei. Weil niemand oder jeder die Deutungshoheit auf diese Frage für sich beanspruchen kann, finden wir in der Gegenwartskunst eine enorme Anzahl an Behauptungen. Und genau das sind die Arbeiten von Patricia Röder: Kunstwerke, die das Medium und seine historische Entwicklung reflektieren.

www.patricia-roeder.com